Rezensionen zu: Ein Leben für Merlin

Ein Leben für Merlin
Datum: 23.06.2019
Autor: Ute W.
Bewertung: 5 von 5 Sternen!
Eine wahre Geschichte von einem blinden Hund in einer Welt ohne Mitgefühl.
Immer wieder hört man den Spruch, dass Tiere aus dem Tierschutz eine Macke haben.
Und genau aus diesem Grund finde ich die Geschichte von Merlin sehr wertvoll, zeigt sie doch, was ein Hund, der aus dem Tierschutz kommt so alles erlebt haben kann.
Gerade Hunde wie er, die dazu noch eine Behinderung haben, haben sehr oft nicht mal eine Chance zu überleben, sind sie doch dem Menschen komplett ausgeliefert.
Was dieser Hund alles ertragen musste ist für viele Menschen kaum vorstellbar und dennoch der traurige und grausame Alltag, der Ketten- bzw. Straßenhunde.
Die Geschichte zeigt, wie die Jahre mit Misshandlung und in ständiger Angst einen solchen Hund prägen. Sie lässt so manche Verhaltensmuster von Tierschutzhunden verstehen, die nicht gerade selten mit einem Trauma zu kämpfen haben, dass sie ihr ganzes Leben lang begleiten wird.
& und so war es auch bei Merlin. Endlich in Sicherheit, bei Menschen die ihn lieben, musste er erst einmal lernen zu Vertrauen und diese Liebe anzunehmen. So kamen einige Schwierigkeiten auf die Familie zu, mit denen sie nicht gerechnet hatten. Es galt einige nicht unerhebliche Herausforderungen zu bewältigen.
Aber die Geschichte zeigt auch, wie wertvoll es ist, sich einem Tier mit Behinderung anzunehmen und wie erstaunlich gut sie mit der Behinderung zurechtkommen, wenn man ihnen die Zeit gibt, die Welt in ihrem Tempo zu entdecken.
Merlin lebte fast 6 Jahre von Schmerzen geplagt in Dunkelheit und Angst und konnte nie abschätzen, was als nächstes mit ihm passieren würde, sodass er versucht hat all seine Gefühle wegzusperren, um dann endlich zu erfahren, was es bedeutet von Herzen geliebt zu werden.

Mich hat dieses Buch sehr berührt und stellenweise sehr mitgenommen. Ich habe um diesen Hund geweint und später flossen die Träne der Freude, wenn sie bei der Autorin auch vor Glück zu kullern schienen.

Zudem zeigt dieses Buch, wie wertvoll gute Tierschutzarbeit ist, aber auch, dass nicht jeder Tierschützer seriös arbeitet.
Merlin wurde missbraucht, um mit schrecklichen Bildern Spendengelder zu sammeln. So war es für die unseriöse Tierschützerin nützlich, ihn weder operieren zu lassen noch zur Adoption freizugeben. Sein Glück durfte er erst finden, als man kein Geld mehr mit ihm verdienen konnte.
Wenn man selber im Tierschutz tätig ist, zieht man natürlich beim Lesen eines solchen Buches die ganze Zeit Vergleiche. Es macht mich unsagbar traurig zu sehen, wie solche arme Seelen von manchen Menschen ausgenutzt und misshandelt werden. Aber es zeigt mir auch den Wert, der vielen tollen Vereine und Tierschützer, die alles dafür geben, damit ihre Tiere wohl versorgt sind.

Aus dieser Geschichte können die Menschen, die einen Tierschutzhund adoptieren möchten aber auch einige Tierschützer sehr viel lernen.
Schade nur, dass die Schubladendenker, die sagen, dass Hunde aus dem Tierschutz kaputt sind, dieses Buch wahrscheinlich nicht zur Hand nehmen werden, denn es könnte ihr Denken verändern oder zumindest erweitern.

Ein wundervolles Buch für das ich von Herzen dankbar bin.